Erste Teilentfernung der Luftröhre am Klinikum Landshut durchgeführt

Die Landshuter Zeitung vom 26.1.2010 meldet (Beitrag gekürzt):
Zum ersten Mal ist im Klinikum Landshut bei einem Patienten, der ein ausgedehntes Schilddrüsenkarzinom hatte, ein Teil der der Luftröhre entfernt worden. Wie das Klinikum mitteilt, war die mehrstündige Operation nötig geworden, weil die Luftröhre durch den Tumor zu 95 Prozent zugewachsen war.

Der Chefarzt der chirurgischen Klinik I, Prof. Dr. Florian Löhe, und HNO-Belegoperateur Prof. Dr. Karl Götte entfernten das Karzinom inklusive des oberen Teils der Luftröhre über fünf Zentimeter. Den Rest der Luftröhre verbanden sie miteinander.

Aufgrund der extremen Situation - aus ärztlicher Sicht sei es rückblickend erstaunlich, dass der Patient in seinem Zustand das Klinikum überhaupt lebend erreicht hatte - hätte dieser Patient früher laut Mitteilung an eine Universitätsklinik verlegt werden müssen. Heute aber ermögliche die fachübergreifende Zusammenarbeit von spezialisierten Ärzten am Klinikum Landshut die Versorgung derartig komplexer Erkrankungen.

In einem ersten Operationsschritt weitete Prof. Dr. Karl Götte endoskopisch auf, danach führten die Narkoseärzte Prof. Dr. Edgar Pscheidl und sein Oberarzt Dr. Thorsten Goresch den Beatmungsschlauch ein.
In einem zweiten Schritt präperierte Prof. Dr. Florian Löhe den Tumor zusammen mit der Schilddrüse heraus, wobei es gelang, dem Patienten auch bei diesem ausgedehnten Karzinom die wichtigen beiden Stimmlippennerven zu erhalten. Anschließend entfernte Prof. Dr. Karl Götte den befallenen Anteil der Luftröhre, der untere Teil der Luftröhre wurde mit dem Kehlkopfgerüst neu verbunden, und die ebenfalls befallenen Halslymphknoten wurden auf beiden Seiten ausgeräumt.

Der Patient erholte sich laut Klinikum schnell und wurde bereits nach drei Wochen in gutem Allgemeinzustand ohne Atemprobleme und mit guter Stimme entlassen.

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