Plastische und rekonstruktive Operationen am Klinikum Landshut

In der Herbstausgabe der Zeitschrift "Klinikum Aktuell" des Klinikums Landshut wird nach eineinhalb Jahren Belegarzttätigkeit von Prof. Götte Bilanz gezogen.

Prof. Dr. med. Karl Götte erweitert seit Mai 2010 als Belegarzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Klinikum Landshut dessen Leistungsspektrum. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Klinikum Aktuell sprach mit ihm:

Herr Prof. Götte, Sie sind seit etwas mehr als einem Jahr  am Klinikum Landshut als Operateur  tätig. Wie war das erste Jahr?

Aus meiner Sicht war es rückblickend ein sehr erfreuliches und erfolgreiches Jahr der Zusammenarbeit. Die erforderlichen Anschaffungen waren großenteils schon im August 2010 vorhanden, so zum Beispiel das neue Operationsmikroskop. Die fest eingeplanten OP-Zeiten sind bisher sehr knapp bemessen, aber durch die Flexibilität der OP-Leitung wurde doch immer eine Lösung gefunden. Mittlerweile wurde ein sehr breites Spektrum an Operationen im Kopf-Hals-Bereich durchgeführt und auch die Zahl der Eingriffe in den vergangenen 12 Monaten ist ganz ordentlich.

Welche Eingriffe werden durchgeführt, worauf liegt der Schwerpunkt?

Nach meiner Einschätzung halten sich die Weichteilchirurgie, Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie und Mittelohrchirurgie die Waage. Eine Aufzählung des durchgeführten Spektrums  in den ersten 12 Monaten würde den Rahmen sprengen. Es reicht von Otoskleroseoperationen, transantralen Tumorresektionen der Nasennebenhöhlen, Neck dissection bei Tonsillenkarzinom, Chordektomien bei Stimmbandkarzinom bis hin zu Tracheaquerresektionen.

Welche Eingriffe wären aus Ihrer Sicht noch möglich, was sollte in Zukunft noch dazukommen?

Vieles ist noch möglich. Das Spektrum ist noch lange nicht ausgeschöpft. Im Vergleich zu meiner früheren Tätigkeit an der Uniklinik Mannheim sind zum Beispiel die rekonstruktiven und plastischen Eingriffe im Kopf-Hals-Bereich noch unterrepräsentiert.

Was fällt darunter?

Das bezieht sich nicht nur auf die Formveränderungen der äußeren Nase, die offenen und geschlossenen Rhinoplastiken, welche mittlerweile auch am Klinikum zum festen Repertoire gehören.  Gemeint ist damit vor allem auch die rekonstruktive Chirurgie der Gesichtsweichteile nach Trauma und nach Tumorresektionen.  Die kleineren Eingriffe in diesem Bereich können in Teilnarkose ambulant durchgeführt werden, für größere Eingriffe sind allerdings eine Vollnarkose und ein stationärer Aufenthalt erforderlich. Gemeint sind hier vor allem Resektionen von Hauttumoren und nachfolgende großflächige plastische Rekonstruktionen. Das war bei  meiner früheren Tätigkeit beinahe Alltag, kam bisher in Landshut aber – abgesehen von den genannten kleineren Eingriffen – noch nicht vor.

Welche Qualifikation sollte  man für die plastischen Operationen im Kopf-Hals-Bereich mitbringen?

Die Weiterbildungsordnung für Ärzte kennt neben dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie eine Zusatz-Weiterbildung für den Erwerb der „Plastischen Operationen“ von zwei Jahren für Ärzte, welche bereits eine fünfjährige Facharztweiterbildung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie erfolgreich absolviert haben. Diese zweijährige Zusatz-Weiterbildung, welche nur an relativ wenigen weiterbildungsberechtigten Zentren durchgeführt werden kann, schließt mit einer Prüfung ab.

Meines Wissens haben Sie diese Zusatz-Weiterbildung als bislang einziger Arzt in Stadt und Landkreis Landshut absolviert?

Ja, das stimmt. Ich selbst habe diese Zusatz-Weiterbildung im Jahr 2005 abgeschlossen.

Und danach hat Sie das Thema „Plastischen Operationen“ nicht mehr losgelassen?

Absolut. Deshalb bin ich auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Plastische Operationen der Deutschen HNO-Gesellschaft, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Plastische- und Wiederherstellungschirurgie und Mitglied der European Academy of Facial Plastic Surgery.

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